Umweltschäden durch Öl
Bereits ein Liter Öl kann eine Million Liter Wasser verschmutzen. So ist die Förderung von Öl eine besonders große Gefahr für die Umwelt.
Öl kann durch Tankerunfälle, durch den normalen Schiffsverkehr, aus kommunalen Abwässern, aus natürlichen Quellen und vom täglichen Betrieb auf den Ölplattformen ins Grundwasser gelangen, was besonders in Entwicklungsländern ein Problem ist.
Die Folgen einer Ölverschmutzung sind verheerend und kaum zu reparieren. So werden beispielsweise Nahrungsketten vieler Meeresbewohner zerstört und besonders Vögel leiden sehr stark unter den Folgen. Beim Versuch ihr veröltes Gefieder zu reinigen vergiften sie sich selbst und verenden.
Tiere und Pflanzen werden durch Öl und die sich im Wasser lösenden Gifte aus dem Öl gefährdet und belastet. Ein Tankerunfall an einer ungünstigen Stelle kann also eine ganze Tierart gefährden.
Die giftigen Stoffe im Öl verseuchen Böden und Gewässer, machen Ackerflächen unbrauchbar, das Trinkwasser ungenießbar, töten Fischbestände und andere Lebewesen.
Die Folgen einer solchen Ölverschmutzung sind für Menschen, besonders in Entwicklungsländern, stark zu spüren. Denn diese sind oft von der Fischerei oder der Landwirtschaft abhängig.
Die Leute müssen mit dem verseuchten Wasser nicht nur kochen, Wäsche waschen und es trinken, sondern sie atmen die von Öl und Gas verseuchte Luft auch noch ein. Dies führt zu Atemproblemen, Hauterkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen.
Zum Teil werden einige Böden so stark verunreinigt, dass sie für Jahrzehnte nicht mehr nutzbar sind. Das bedeutet, dass die Existenzgrundlage zahlreicher Menschen zerstört werden kann.
Dies zeigt ein aktuelles Beispiel aus Nigeria. Dort verklagten einige Bauern den Ölkonzern Shell, da dieser es versäumte seine Pipelines angemessen zu warten und instand zu halten. Es entstanden zahlreiche Öllecks, wodurch mehrere Millionen Tonnen Öl in den Boden und in die Gewässer sickerten. Viele Fischer und Bauern verloren daraufhin ihre Existenzgrundlage, da durch die verseuchten Böden die Ernte nicht mehr bestellt werden konnte und die Fischbestände abstarben. Die Ölpest begann bereits 2005. Doch erst 2008 wurde die Klage gegen den Erdölkonzern eingereicht und erst 2009 nahm ein Gericht in Den Haag sich dem Fall an. In dem Verfahren forderten die nigerianischen Bauern die Behebung der entstandenen Umweltschäden, insofern dies noch möglich sei, die Entschädigung für den Verlust ihrer Existenzgrundlage und die ordnungsgemäße Wartung der Pipelines seitens des Ölkonzerns. Doch Shell bestritt alle Vorwürfe und machte stattdessen Sabotage an den Pipelines für die Ölpest verantwortlich. Kriminelle Banden sollen immer wieder Löcher in die Leitungen geschossen haben, um das Öl zu stehlen und nach nigerianischem Recht müssen Ölkonzerne für ,durch Sabotage entstandene Schäden, nicht haften. Umweltschützer sind darüber empört. Besonders in einem Entwicklungsland wie Nigeria, wo es immer wieder politische Unruhen gibt, könne man die Kilometer langen Leitungen nicht ungeschützt lassen. Man glaubt der über die Jahre entstandene Schaden in Nigeria sei größer, als der von der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko im Jahre 2010. Damals sind etwa 5 Millionen Barrel Öl aus der BP-Plattform ins Meer geflossen, in Nigeria sollen es mehr als 8 Millionen Barrel sein. Am 30. Januar dieses Jahres, kam das Gericht endlich zu einem Urteil. Der Mutterkonzern des Unternehmens, Royal Dutch Shell, wurde zwar freigesprochen, doch ein Tochterunternehmen, Shell Nigeria, wurde teilweise verurteilt. Der Anklage wurde in einem Fall nämlich Recht gegeben. Der Konzern musste einen Kläger für den Verlust seiner Existenzgrundlage entschädigen. In den anderen Fällen konnte dagegen nicht ausreichend nachgewiesen werden, dass Shell wirklich alleine, durch unsachgemäße Wartung, für die Öllecks verantwortlich sei und diese nicht durch Sabotage entstanden seien. Das Urteil könnte für Shell allerdings noch größere Folgen haben, denn man hofft, dass sich nun noch mehr Menschen trauen Shell zu verklagen. Es ist ein erster Schritt, um zukünftig Konzerne für den Umweltschutz in Ländern wie Nigeria zur Verantwortung zu ziehen. Doch solange das Industriegewerbe vom Öl abhängig ist, werden Klagen wie diese keinerlei Konsequenzen für die Ölkonzerne haben, denn der Gewinn durch die Förderung von Öl ist um ein Vielfaches größer. Es gilt also erneuerbare Energien zu entwickeln, um diese Abhängigkeit vom Öl zu unterbinden. Nur so können wir auf lange Sicht Naturkatastrophen, wie diese in Nigeria, verhindern.
Quellen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/shell-nigeria-vor-gericht-oel-konzern-teilweise-verurteilt-a-880569.html
http://www.bund.net/themen_und_projekte/internationaler_umweltschutz/shell_in_nigeria/